Foto: Partisanen in den Wäldern von Belarus

Foto der Familie Bielski und ihrer Freunde in den Wäldern von Belarus

Die Bielski-Partisanen waren eine Gruppe jüdischer Partisanen, die während der Besetzung der Region durch das Dritte Reich zwischen den Sommern 1941 und 1944 in der Nähe von Nowogródek und dem Ghetto Lida in Weißrussland andere Juden vor der Vernichtung retteten und gegen die Nazibesatzer kämpften.

Unter ihrem Schutz überlebten etwa 1.200 Juden aus den Ghettos und der Umgebung von Lida und Novogrudek den Zweiten Weltkrieg, was sie zu einer der erfolgreichsten Rettungsaktionen während des Holocaust machte.

Sie sind ein Beispiel für den jüdischen Widerstand während des Holocausts.

Sie gaben jedem Juden, der sie im Wald finden konnte, Hoffnung auf ein Überleben. Im Gegensatz zu anderen Kommandos nahmen die Bielski-Brüder jeden auf - Kinder, Behinderte, ältere Menschen und Frauen.

Die Gruppe verbrachte fast drei Jahre im Naliboki-Wald und wurde auf Initiative von vier Mitgliedern der großen Bielski-Geschwister organisiert: dem ältesten Tuvia, der 1941 35 Jahre alt war, dem jüngsten Asael, Alexander (genannt Zus) und Aron , der 1941 12 Jahre alt war.

Eine Reise in die Vergangenheit

Unser Videoteam traf sie 2011 in ihrem Dorf, in dem Holzhaus, das Victor im Alter von 18 Jahren mit seinen eigenen Händen gebaut hatte, um dann Nina zu heiraten und sie unter seinem Dach aufzunehmen. Das Elternhaus und der Brotbackofen sind auch 80 Jahre später noch da.

Man könnte meinen, dass sich nichts verändert hat...

Interview: Tamara Vershitskaya / Englische Untertitel: Olga Balai

Victor Shimon Zeugenaussage

Victor und Nina waren im Jahr 1943 13 Jahre alt. Sie lebten in Kamenka, einem Dorf in der Nähe des Partisanenlagers Bielski. Als Teenager überbrachte Victor Nachrichten zwischen den Partisanen und dem jüdischen Ghetto und übergab manchmal eine Waffe. Ninas Mutter backte Brot für die Partisanen.

Als Kinder waren sie Augenzeugen des täglichen Lebens der Partisanen.

Nina Nikolaevna Zeugnis

Zeugenbericht des jüdischen Überlebenden Aron Bell

Sonia Bielski (Boldo), Frau von Zus Bielski, Zeugenbericht

Foto von Sonia Bielski (1939)

Unsichtbare Stadt: ein Jerusalem im Wald?

Die Bielski-Partisanen sind vielleicht die berühmtesten der weißrussischen "Waldjuden". Juden, die in den Jahren zwischen 1941 und 1944 von ihren Verstecken im Wald aus, aktiven Widerstand gegen die Deutschen leisteten. Nach ihrer Flucht ins "Partisanenland" mussten sich die Juden an eine völlig neue physische und soziale Umgebung anpassen. Verfolgt von einer der technologisch fortschrittlichsten Armeen der Welt und durch die Umstände gezwungen, sich der sowjetisch geführten, kommunistischen, antireligiösen Partisanenbewegung anzuschließen, sah sich die Bielski-Gruppe bei der Schaffung der Lebensbedingungen, die ihr Überleben sicherten, mit zahlreichen sozialen und kulturellen Dilemmas konfrontiert.

Die extreme Kälte des russischen Winters machte die Lebensbedingungen hart, "wir lebten wie die Tiere", wie ein Partisan sagte, obwohl sich das Leben mit der Zeit so weit verbesserte, dass viele der Bielski-Kommandos glaubten, ihr letztes Lager habe den Status einer Kleinstadt oder eines Schtetls erreicht.

Jüdische Partisanentätigkeit in Osteuropa

Während des Zweiten Weltkriegs entkamen Tausende von Juden den Nazis, viele von ihnen Jugendliche, um organisierte Widerstandsgruppen zu bilden oder sich ihnen anzuschließen. Diese Juden sind als jüdische Partisanen bekannt, und sie schlossen sich Hunderttausenden nichtjüdischen Partisanen an, die in weiten Teilen Europas gegen den Feind kämpften.

Manchmal kämpften sie an der Seite nicht-jüdischer Partisaneneinheiten.

In einigen Einheiten mussten sie ihre jüdische Identität verbergen, obwohl sie einen gemeinsamen Feind, die Deutschen, hatten.

Viele Partisaneneinheiten waren so antisemitisch eingestellt, dass die Kämpfer derselben Einheit nicht offen zugeben durften, dass sie Juden waren.

Nur zwei Partisaneneinheiten waren rein jüdisch, die Bielski-Einheit und die Zorin-Einheit.

Die Bielskis bestanden nicht nur aus Kämpfern, sondern auch aus Frauen, Kindern und älteren Menschen.

3 der Bielski-Brüder: Alexander (links), bekannt als Zusia oder Zus im Juni 1943, Asael (rechts) und Tuvia (Mitte), Kommandant der Bielski Partisanen.

Die Bielski-Gruppe bestand nicht nur aus Kämpfern, sondern auch aus Frauen, Kindern und älteren Menschen. Im Wald heirateten die meisten Partisanen des Bielski-Kommandos.

Foto: die Brüder Bielski mit ihren Frauen.